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Chronologie
 
von der Gründung bis heute

TARGET-Chronologie

       

 

VORGESCHICHTE

   
  RÜDIGER NEHBERG
 
   
  1977
Danakil-Expedition
   
Rüdiger Nehberg und zwei Freunde ziehen
4 ½ Monate mit Kamelen durch die Danakilwüste / Äthiopien. Bürgerkrieg. Bei zwei Überfällen retten muslimische Gastgeber Nehberg mit ihren Körper das Leben. Seitdem fühlt er sich dem Islam verbunden.
Er begegnet der Nomadin Aischa und erfährt von ihr zum ersten Mal von Weiblicher Genitalverstümmelung (FGM / Female Genital Mutilation).
       
  1980-2000
Kampf für das Überleben der Yanomami-Indianer in Brasilien
   
Nehberg wird Augenzeuge eines drohenden Völkermordes: 65.000 Goldsucher gegen 20.000 Indianer. Er entschließt sich, zu helfen.
Sein Leben wandelt sich vom Konditor zum Aktivisten für Menschenrechte. 1990 verkauft er seine Konditorei, unternimmt spektakuläre Aktionen für die Rechte der Indianer.
Als die Yanomami 2000 einen akzeptablen Frieden erhalten, sucht er sich eine neue Herausforderung.
Das wird der Kampf gegen Weibliche Genitalverstümmelung.
       

  TARGET
 
   
1999  Beginn des Kampfes gegen Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM)   Das Schicksal der Autorin des Buches „Wüstenblume“ macht Nehberg den vollen Umfang des Verbrechens klar. Er entschließt sich, dem Brauch entgegenzutreten. Dabei kommen ihm seine Erfahrungen im 20-jährigen Kampf gegen den Völkermord an den Yanomami-Indianern in Brasilien und seine Kenntnis vom Islam zu Hilfe.
       

2000  TARGET Gründung   Existierende Menschenrechtsorganisationen können sich mit Nehbergs Strategie, den Kampf mit dem Islam als Partner zu wagen, nicht solidarisieren. Deshalb Gründung der eigenen Organisation TARGET.
Gemeinsam mit Lebenspartnerin Annette Weber und fünf Freunden.
Fortan arbeiten sie nur noch gemeinsam.
       

2001  Erste Recherche   Nehberg und Weber beginnen mit der Recherche in Äthiopien. Sie dokumentieren Verstümmelungen bei Christen und Muslimen, um den Verantwortungsträgern das Grauen deutlich zu machen.
       
  Pro-Islamische Allianz   Gründung der „Pro-Islamischen Allianz gegen Weibliche Genitalverstümmelung“, um mit dem Islam als Partner dem Jahrtausende alten Verbrechen der FGM entgegen zu treten. Die meisten Opfer sind Musliminnen, die meistgehörte falsche Begründung: „Es steht im Koran“.
       

2002  Sultan Ali Mirah erlaubt Stammeskonferenz
  Erster Besuch bei Sultan Ali Mirah Hanfary, religiöses Oberhaupt des Afar-Volkes in der Danakilwüste (Äthiopien). Er hebt das Schweigegebot zum Thema FGM auf und gestattet TARGET, eine Konferenz mit allen seinen 60 Stammesführern durchzuführen
       
  1.TARGET-Wüstenkonferenz bei den Afar in Äthiopien   In Osnabrück lernt Rüdiger Ali Mekla kennen. Er ist ein Afar mit deutscher Staatsangehörigkeit und demzufolge ein Kenner seines Volkes. Er übernimmt die Organisation der Konferenz.
Nach zwei Tagen der Diskussionen entscheiden die Stammesführer am 1.2.2002, FGM zu beenden. Sie erklären den Brauch zur Sünde und schreiben das in der Scharia fest.
       
  Dankschreiben   Der Oberste Rat für Islamische Angelegenheiten würdigt die Konferenz als historischen Wendepunkt seines Volkes mit einem Dankschreiben an Nehberg und Weber.
       
  Patenschaft   Rüdiger und Annette übernehmen die Patenschaft für Amina, ein junges Mädchen, das durch die Verstümmelung die Sprache verloren hat.
       
  Bundesverdienstkreuz   Nehberg erhält für seinen 20jährigen Einsatz für das Überleben der Yanomami-Indianer (Brasilien) und die Kooperation mit dem Islam gegen Weibliche Genitalverstümmelung das Bundesverdienstkreuz am Bande.
       
  Gespräch mit Großsheikh Tantawi   Deutschlands Botschaft in Kairo vermittelt den Erstkontakt zum ägyptischen Minister für religiöse Angelegenheiten Prof. Dr. Zakzouk. Der ermöglicht ein Gespräch mit dem höchsten Repräsentanten der Azhar-Universiät, Großsheikkh Prof. Dr. Mohamed Sayyid Tantawi. Dieser erklärt FGM schriftlich und in die Kamera als unislamisch. Er schreibt TARGET am 13.7.02 die erste Fatwa (Rechtsgutachten).
       
  "Weitsicht"-Preis   Nehberg erhält in Frankfurt den Weitsichtpreis für sein Engagement für die Yanomami-Indianer und gegen FGM
       

2003  Bau und Überführung der Fahrenden Krankenstation   Als Dank für den Erfolg der 1. TARGET-Wüstenkonferenz schenkt TARGET den Afar in Äthiopien eine Fahrende Krankenstation. Sie besteht aus zwei Geländewagen, einer deutschen Ärztin, einer Krankenschwester und sieben äthiopischen Helfern. In der Stadt Mekele wird das Hauptquartier angesiedelt.
       

2004  Mauretanien:
2.TARGET-Wüstenkonferenz
  Großmufti Hamden Ould Tah und seine Berater schließen sich dem Verbot von FGM an und schreiben TARGET am 28.7.2004 die zweite Fatwa.
       
  Banner-Demonstration vor Heiligtum   Vor der Pilgermoschee von Chinguetti, dem siebtgrößten islamischen Heiligtum der Welt, darf TARGET die Fatwa auf großem Banner hissen.
       
  Ehrenbürger   Nehberg/Weber werden Ehrenbürger von Chinguetti.
       
  Dschibuti:
3.TARGET-Wüstenkonferenz
  Am 8. 8.2004 schließen sich die Afar Dschibutis dem Beschluss ihrer Landsleute von Äthiopien an. Sultan Abdelkader Mohamed Humad schreibt die 3. Fatwa.
       
  Pressekonferenz in Hamburg für die „Karawane der Hoffnung   Hamden Ould Tah und drei Begleiter kommen im Dezember 2004 nach Hamburg, um mit einer Karawane durch die Innenstadt die in Mauretanien geplante „Karawane der Hoffnung“ vorzustellen
Schirmherrschaft: Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust, CDU
       

2005  Karawane der Hoffnung   Mit 14 Kamelen und zehn mauretanischen Begleitern ziehen Nehberg und Weber im Auftrag des Großmuftis von Mauretanien von Oase zu Oase, um die neue Botschaft gegen FGM bekannt zu machen. Sie steht in weißer Schrift auf grünen Fahnen.
       
  Wichtiges Bundesgerichtshof-Urteil   Der Bundesgerichtshof fällt (infolge einer TARGET- Initiative) ein wichtiges Urteil: droht in Deutschland lebenden Mädchen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in ihrer Heimat die Verstümmelung, ist den Eltern das Aufenthaltbestimmungsrecht zu entziehen (AZ: XII ZB 166/03).
       

2006  Staatspräsident Mauretanien   Der neue Staatspräsident Ely Ould Mohamed Vall lädt Nehberg zum Gespräch und verbietet FGM per Dekret.
       
  Nähmaschinen-Projekt Mauretanien   TARGET startet mit sieben ehemaligen Verstümmlerinnen ein Pilotprojekt als Schneiderinnen.
       
  Umsiedlung Patenkind   Patenkind Amina und eine Freundin werden umgesiedelt nach Addis Abeba zwecks besserer Schulbildung.
       
  Bahnbrechende Konferenz von Kairo!   Unter der Schirmherrschaft des Großmufti von Ägypten, Prof. Dr. Ali Gom'a, dem höchsten sunnitisch-islamischen Rechtsgelehrten, darf TARGET im Azhar Conference Center eine Internationale Gelehrten-Konferenz gegen FGM einberufen mit den höchsten Islam-Repräsentanten der Welt.
       
  Fatwa gegen FGM   Am 24.11.06 erklären diese Gelehrten FGM zu einem „strafbaren Verbrechen, das gegen höchste Werte des Islam verstößt“ und damit zur Sünde. Das Ereignis ist in der gesamten Religionsgeschichte ohne Beispiel.
       
  Afar-Ehrenbürger   Die Afar ernennen Nehberg und Weber zu Ehrenbürgern ihres Volkes.
       
  Buch „Karawane der Hoffnung“   Rüdiger Nehbergs und Annette Webers Buch „Karawane der Hoffnung - Mit dem Islam gegen den Schmerz und das Schweigen“ erscheint am zweiten Tag der Kairo-Konferenz.
       

2007  Bürgerpreis Hamburg   Nehberg erhält den „Bürgerpreis“ der Stadt Hamburg
       
  Zwei Awards für TARGET-Film   GOLD AWARD und SPECIAL AWARD auf dem World Media Festival für den Dokumentarfilm „Die ,Sache‘ - Feldzug gegen ein Tabu“ über TARGETs Kampf gegen FGM.
       
  B.A.U.M.-Preis   In Berlin wird Nehberg der internationale B.A.U.M.-Sonderpreis verliehen. Bundespräsident Horst Köhler empfängt Nehberg und Weber und würdigt ihren Erfolg gegen Weibliche Genitalverstümmelung.
       

2008  Bundesverdienstkreuze   Für herausragendes Engagement im Kampf gegen FGM wird Rüdiger Nehberg das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und Annette Weber das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
       
  Buchverteilung gegen FGM   Ägyptens Minister für religiöse Angelegenheiten, Prof. Dr. Zakzouk, lässt als Konsequenz aus TARGETs Gelehrtenkonferenz ein Büchlein gegen FGM in 90.000 ägyptischen Moscheen verteilen.
       

2009  Scheich Prof. Dr. Yusuf Al-Qaradawi   Empfang bei Scheich Prof. Dr. Yusuf Al-Qaradawi (Katar), Vorsitzender der
Internationalen Vereinigung Muslimischer Rechtsgelehrter. Auf TARGETs Initiative
hin formuliert er im März eine unmissverständliche Fatwa, in der er die
Abschaffung der Weiblichen Genitalverstümmelung fordert und diese sogar als Werk des Teufels bezeichnet.
       
  DAS GOLDENE BUCH für Ostafrika  

Im April findet mit über 100 hochrangigen Teilnehmern aus Ostafrika die Konferenz
„DAS GOLDENE BUCH für Ostafrika“ in Addis Abeba, Äthiopien, statt. Dabei
ist Qaradawis Fatwa für den Erfolg der Konferenz mit ausschlaggebend.

  • 50.000 GOLDENE BÜCHER werden nach Äthiopien geliefert.
  • DAS GOLDENE BUCH wird mit dem wichtigsten deutschen Designpreis „reddot“ ausgezeichnet.
  • Die ProSieben TV-Dokumentation „Karawane der Hoffnung“ über TARGETs Aufklärungskampagne DAS GOLDENE BUCH wird im Dezember ausgestrahlt („Galileo Spezial“).
       

2010  Geburtshilfeklinik   Baubeginn der Geburtshilfeklinik in der äthiopischen Danakilwüste im Afar-Gebiet.
Unterstützt wird TARGET durch den Berufsverband der Frauenärzte (BVA) in Deutschland.
       
  DAS GOLDENE BUCH  

Herstellung von 60.000 Begleitbüchern zum GOLDENEN BUCH in der äthiopischen Landessprache Amharisch und den Stammessprachen Afaraf sowie Somali.

       
  Karawane der Hoffnung   Die ProSieben TV-Dokumentation „Karawane der Hoffnung“ wird mit dem Adolf-Grimme-Preis und der Rose d’Or ausgezeichnet.
       

2011  Sonderausstellung   TARGET-Sonderausstellung im Hamburger Völkerkundemuseum
       
  DAS GOLDENE BUCH für Dschibuti  

TARGET veranstaltet zwei Konferenzen in den wichtigen Issa-Städten Arta und Ali Sabieh als vorläufig letzte Etappe des Projektes „DAS GOLDENE BUCH für Dschibuti“.

       
  Scheich Prof. Dr. Muhammad Said Ramadan Al-Buti.   Gespräch mit Scheich Prof. Dr. Muhammad Said Ramadan Al-Buti. Der höchste Gelehrte der schafiitischen Rechtsschule schreibt eine Fatwa aus schafiitischer Sicht zum Schutz der bedrohten Mädchen.
       

2012  DAS GOLDENE BUCH für Guinea-Bissau   Vorbereitung der Konferenz „DAS GOLDENE BUCH für Guinea-Bissau“ in
Kooperation mit Bernadette Albrecht vom Weltfriedensdienst.
       
  Urwaldklinik Waiapí  

Feierliche Einweihung der Urwaldklinik Waiapí in Brasilien.

       
  Geburtshilfeklinik Danakilwüste   Geburtshilfeklinik in der ist teilweise schlüsselfertig