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Medien Presse-Info
 

TARGET - gezielte Aktionen für Menschenrechte

TARGET (englisch: „ZIEL“) ist Rüdiger Nehbergs Menschenrechtsorganisation, gegründet im Jahr 2000. Sie ist gemeinnützig und arbeitet aktionsbetont am Ort des Geschehens. Einzelkämpfermäßig. Es sind sieben Gründer: Fünf Vertrauensleute sowie Annette Weber und Rüdiger Nehberg als Aktivisten. Das macht TARGET reaktionsschnell, unkonventionell und flexibel. TARGET finanziert sich ausschließlich durch Spenden, v.a. aus dem eigenen Fördererkreis.

Hauptaufgabe ist der aktionsbetonte Einsatz vor Ort gegen Weibliche Genitalverstümmelung (FGM). TARGET betreibt bei den Afar in Äthiopien ein Mobiles Hospital, betreut zwei Afar-Mädchen als Patenkinder und initiierte in Mauretanien ein Näherinnen-Projekt für arbeitslos gewordene Beschneiderinnen. Weiterhin werden die Waiapí-Indianer im brasilianischen Regenwald mit einer Krankenstation unterstützt.

TARGET steht ein qualifizierter Beraterstab zur Seite: Vertreter der Azhar-Universität in Kairo und islamische Autoritäten in Afrika, der Zentralrat der Muslime in Deutschland, das Auswärtige Amt, deutsche Botschaften, der ehemalige Leiter des Deutschen Orient-Instituts Hamburg und jetziger Direktor des GIGA Instituts für Nahost-Studien, Prof. Dr. Udo Steinbach, sowie Ärzte.

Ziele

Täglich werden 8000 Mädchen genital verstümmelt. Alle elf Sekunden eins. Weltweit sind 150 Millionen Frauen betroffen. Dieses Verbrechen will TARGET beenden.
Es wird vorwiegend in afrikanischen Ländern begangen – in einigen seit über 5000 Jahren. Da es unrichtig mit Heiligen Schriften begründet wird und die meisten Opfer Musliminnen sind, sieht TARGET in der Kraft des Islam die größte Chance, den Brauch zu beenden.

TARGETs im Jahr 2001 gegründete „PRO-Islamische Allianz gegen Weibliche Genitalverstümmelung“ (PIA), hat das Ziel, den Brauch in allen Ländern als „unvereinbar mit dem Koran und der Ethik des Islam, als Diskriminierung des Islam, zur Gottesanmaßung und zur Sünde“ zu erklären. Hochrangige islamische Autoritäten haben sich dieser Allianz angeschlossen.

Rüdiger Nehbergs Vision ist es, den Azhar-Beschluss in alle Moscheen der Welt zu tragen und schließlich das Verbot Weiblicher Genitalverstümmelung in Mekka verkünden zu lassen.

Erfolge

  • Der Durchbruch: In der Azhar-Universität zu Kairo veranstaltete TARGET mit hochrangigen islamischen Gelehrten unter der Schirmherrschaft des Großmufti von Ägypten, Prof. Dr. Ali Gom’a, im November 2006 eine „Internationale Konferenz Islamischer Gelehrter gegen Weibliche Genitalverstümmelung“. Das Ergebnis schreibt Geschichte und besitzt den Wert einer Fatwa: „Weibliche Genitalverstümmelung ist ein strafbares Verbrechen. Es verstößt gegen höchste Werte des Islam.“

  • Die Afar (Äthiopien, 1,6 Mio. Menschen) erklärten Genitalverstümmelung schon im Jahr 2002 auf der „1. TARGET-Wüstenkonferenz“ zur Sünde. TARGET schenkte ihnen dafür eine Fahrende Krankenstation. Als erstes Volk schrieben die Afar am 6. Juli 2007 als wirksame stammesrechtliche Konsequenz der Fatwa von Kairo eine Strafe für Genitalverstümmelungen fest: „Anzeigepflicht gegen die Eltern und Blutgeld gegen die Beschneiderin“!
    Am Ortseingang von Samara, der neuen Hauptstadt der Provinz Afar, errichtete TARGET daraufhin vor der Moschee ein großes Metall-Schild mit Fotos prominenter Afar-Persönlichkeiten und der viersprachigen Botschaft: „Weibliche Genitalverstümmelung ist ein sündige Handlung“!

  • Entscheidende „TARGET-Wüstenkonferenzen“ in Dschibuti und Mauretanien (2004) mit politischen und religiösen Stammesführern führten zur dortigen Ächtung der Genitalverstümmelung. TARGET durfte vor dem siebtgrößten Heiligtum des Islam, einer Pilgermoschee in der Wüste Mauretaniens, ein Transparent mit der erreichten Fatwa gegen Weibliche Genitalverstümmelung hissen. TARGETs „Karawane der Hoffnung“ brachte 2005 die Fatwa im Auftrag des mauretanischen Großmufti in die Oasen. Arbeitslos gewordenen mauretanischen Beschneiderinnen bietet TARGETs Näherinnnen-Projekt seit 2006 eine Perspektive.